Die Wut der Machthaber auf Julian Assange

Hier einer der Gründe, weshalb Assange von den Kräften des Systems zur Strecke gebracht werden soll: es handelt sich um eins der Videos, die Bradley Manning, Whistleblower der NSA, an Wikileaks überreichte. Aufgezeichnet an Bord eines Apache-Hubschraubers im Irak, das zeigt, wie eine Gruppe von Journalisten massakriert wird; man behauptet, die Kamera, die auf dem Video zu sehen ist, sei eine Kalaschnikow, und mäht sie mit mehreren Salven der Bordkanone nieder. Kurz darauf kommen Helfer und versuchen die noch lebenden Angeschossenen aus einem Kleinbus zu ziehen und ihnen zu helfen. Auch sie werden unter Feuer genommen und niedergestreckt, zur Befriedigung der Soldaten. Als ein Panzerfahrzeug der US-Army über einen der Körper rollt, wird mit Gelächter reagiert. https://youtu.be/20LkYvEZOZs?t=75 (Videoanalyse der Young Turks)

Darüberhinaus veröffentlichte Assange Protokolle von Sitzungen des Ausschusses zur Überprüfung der Geheimdienste, die belegen, wie die Beteiligten – unter ihnen die Fraktionschefin der Demokraten, Nancy Pelosi, ohne Widerspruch Berichte der unter der Bush-Regierung eingeführten Folterpraktiken hinnahmen. Verständlicherweise äußern sich auch die Politiker des demokratischen Establishment befriedigt darüber, dass es nun gelang, Assange unschädlich zu machen. Dies gilt insbesondere für Hillary Clinton, deren zentrale Rolle in der Beteiligung an den amerikanischen Kriegsverbrechen im Libyenkrieg sowie ihre Korruption durch Millionen Dollar von seiten der Saudis, belegten.

Immer wieder veröffentlichten Assange / Wikileaks Materialien über Vorgänge, von denen die herrschenden Eliten und ihre Helfer keinesfalls wollten, dass sie der Öffentlichkeit bekannt würden.
Deshalb legen sie Wert darauf, dass Assange mit allen erforderlichen Mitteln zur Raison gebracht und an ihm ein Exempel statuiert wird.

Zwar ist die Beweislage und die vorliegende Anklage überaus schwach: es war den US-Geheimdiensten bisher nicht gelungen, Bradley Manning, der Wikileaks verschieden Materialien übergab, durch Folter zu einem Geständnis zu zwingen, um damit Assange als Mittäter am Zugriff auf die Geheimpapiere belangen zu können.
Aus diesem Grund wurde Bradley / nun Chelsea Manning wieder inhaftiert, um unter den Bedingungen eines geheimen, nicht-öffentlichen Verfahrens, doch noch eine Assange belastende Aussage zu erzwingen.
Auch dafür wird es, wie zu vermuten ist, wieder zum Einsatz von Foltermassnahmen – wie vorher noch unter der Präsidentschaft Obamas – kommen.

PS: vor 8 Jahren gab es gelegentlich noch bei der ARD eine kritische Berichterstattung (woran heute nur noch in seltenen Ausnahmefällen zu denken ist): damals wurde die Veröffentlichung von Assange aufgegriffen und berichtet. Seitdem ist die Kontrolle auch der deutschen Berichterstattung signifikant verschärft worden, und dergleichen ist im deutschen Fernsehen nicht mehr denkbar: